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27.-30. Juli 2025 in Neuendettelsau

Mit Wilhelm Löhe (1808-1872) sind noch heute zahlreiche Einrichtungen in Europa, Nordamerika und Australien verbunden, obwohl er vor zweihundert Jahren als einfacher Dorfpfarrer in Franken lebte. Löhe erlebte die Krise Europas hautnah mit, die zu immenser Not führte und Millionen von Menschen zur Auswanderung über den Atlantik trieb. Er kämpfte mit einer fremdbestimmten und starren Kirche. Als Reaktion darauf beteiligte er sich an den Bemühungen um eine Erneuerung der Kirche in Bayern. Er organisierte Hilfe für die Bedürftigen in der Heimat und Unterstützung für die jungen Emigrierenden, die einen schmerzhaften Prozess der Entwurzelung und Veränderung durchmachten. Sie wollten den neuen Situationen offen begegnen und gleichzeitig ihre Wurzeln nicht verlieren. Sie mussten ihren christlichen Glauben neu ausrichten und die Kirche in dem neuen Kontext aufbauen – Kirche neu denken.

Löhe erwies sich als Vordenker dafür, wie die Kirche durch Bekenntnis und Seelsorge, Bildung und Liturgie, Diakonie und Mission – und nicht zuletzt durch geeignete Strukturen – erneuert werden kann und muss. Die Tagung wird diskutieren, inwieweit seine Ideen und die innerkirchlichen Debatten in Deutschland und Nordamerika auch für die schwierigen Transformationsprozesse von heute relevant sind.